Google Switzerland Anniversary Workshop

Aus Scalablegamedesign
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170 Schüler werden bei 30 Grad nach erfolgreichem Programmier-Crashkurs mit 50 kg Eis belohnt

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Am 21.Mai 2014 lud Google 170 Schüler/-innen und deren Lehrpersonen aus der Nordwestschweiz zu einem Programmier-Crashkurs in ihre Büros ein zur Feier ihres zehnjährigen Jubiläums in Zürich. In Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule FHNW wurde ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt.

Gemeinsames Ziel von Google und dem neuen Lehrstuhl für pädagogische Bildung ist es, Kinder und Jugendliche in der Schweiz für Informatik zu begeistern. Schüler/-innen sollen motiviert werden, über den Konsum von Apps und Computer Games hinaus sich für das "Wie" und "Warum" moderner Computertechnologie zu interessieren.

Kann man die Begeisterung der Heranwachsenden für Computerspiele kanalisieren und diese Energie für mehr Motivation im Unterricht nutzen? Das Lernkonzept Scalable Game Design wird in den USA seit über zehn Jahren erforscht mit dem Ergebnis, dass die Schüler und Schülerinnen begeisterungsfähig sind für informatische Inhalte, die über die reine Anwendung von Software hinausgehen.

Die Veranstaltung war binnen 3 Tagen ausgebucht und eine lange Warteliste zeigte, dass es grosses Interesse an Schweizer Schulen gibt für neue Inhalte im Bereich informatische Bildung. Nach einer spannenden Führung durch die Räumlichkeiten von Google („Das wäre ein perfektes Kinderhotel, so ein Schüler später) und interessanten Vorträgen über das Arbeitsleben von Software-Ingenieuren und Programmieranwendungen, durften die Kinder in Kleingruppen selbst Hand anlegen und programmieren. Das Programm AgentCubes, welches ab Herbst in Weiterbildungsseminaren für Lehrpersonen an der FHNW angeboten wird, gab den Schülern/-innen und deren Lehren einen kompakten Einblick in die Programmierwelt.

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Das eigenständige Programmieren eines 3D Spieles (das Frogger Spiel, eines der ersten Computerspiele aus den 80er Jahren) hat die Schüler/-innen im Alter von 10 - 16 Jahren extrem begeistert. Barbara Gabathuler von der Primarschule Stapfer kam mit 9 Kindern aus einer 5. Klasse aus Brugg nach Zürich angereist - es war eine von insgesamt 3 Schulen aus Brugg. Daneben waren Schulen aus dem Kanton Zürich, Basel, St. Gallen, Aargau und Bern vertreten. Ein kurzer Besuch bei der Schulklasse von Frau Gabathuler am nächsten Morgen zeigte, dass die Kinder nicht nur begeistert waren von all dem, was sie an dem Nachmittag in Zürich gesehen und gelernt hatten, sondern auch unbedingt mehr lernen wollen und gleich abends zu Hause versuchten, weiterzuprogrammieren. Da ging es bei einem kurzen Interview mit Veronika, Otto, Davide und Silas (alle 10 bzw. 11 Jahre alt) am nächsten Vormittag schon fast ins "Fachsimpeln": Auf welchem Browser die Software am besten funktioniert, welche Programmierschritte man sich abends noch überlegt hatte, ob es vielleicht Analogien zu Computerspielen gibt, die man bereits kennt, warum die Google Räumlichkeiten so eingerichtet sind, dass man dort am liebsten wohnen möchte und dass die Übersetzung der englischen Software ja ganz leicht mit dem "Google Translater" ins Deutsche übersetzt werden kann, aber nicht immer hundert Prozent richtig ist. Denn, so bemerkte Davide Bühler: “Das Wort «save» wurde im Google Translator erstmal mit «sparen» übersetzt - erst in der detaillierten Beschreibung steht dann auch das Wort «speichern». Aber immerhin - die Kinder wissen sich zu helfen und scheuen sich auch nicht vor englischen Vokabeln - die Motivation ist zu gross, als dass man sich vor Dingen abschrecken liesse, die sonst vielleicht als zu mühsam gelten. Auch Veronika Azhazha war begeistert von den Möglichkeiten, selbst ein Computerspiel zu programmieren, obwohl sie selbst sonst noch nicht ein Game auf dem Computer gespielt hat: “Schade, dass wir nicht noch länger weiterprogrammieren konnten gestern”.

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Es ist nun geplant, mit Pilotklassen die Programmierinhalte weiter zu vertiefen und auch den Lehrern die Möglichkeit zu geben, sich in Workshops weitere Kenntnisse anzueignen, um das Thema Game Design auch zukünftig im Unterricht einfliessen zu lassen. Das Feedback war so positiv, dass Google auch zukünftig im kleineren Rahmen mit Unterstützung der eigenen Mitarbeiter Programmierworkshops in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule FHNW anbieten möchte. Was den Kindern übrigens im Ohr geblieben ist, war die Bemerkung der Google Mitarbeiter, dass diese 20% ihrer Arbeitszeit für "freie" Projekte verwenden können - also Projekte, die nicht direkt mit den Zielvorgaben und einem Business Content zu tun haben. So kann zum Beispiel die Unterstützung bei Programmierworkshops für Schulen stattfinden, die doch einen recht grossen personellen Aufwand von Google erforderte. Die Pädagogische Hochschule freut sich, dass ihr Programm mit Game Design bei den Schweizer Kindern auf so grosse Begeisterung gestossen ist - ein weiterer Anreiz, möglichst schnell viele Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrpersonen anzubieten.




Informationen zu Scalable Game Design


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Scalable Game Design Switzerland basiert auf einem Konzept zur Umsetzung des Lehrplanes 21 mit dem Namen Informatische Bildung (Bild unten). Kern dieses Konzeptes ist das "Systemic Computational Thinking", welches Schülern und Schülerinnen durch Game Design Kompetenzen vermittelt, die fächerübergreifend von grossem Nutzen sind. Computational thinking verbindet mathematisch analytisches Denken mit Naturwissenschaften (MINT Fächern), der reinen Informatik, Bereichen aus ICT und sogar Anforderungen in den Sprachwissenschaften und beim Spracherwerb. Ein einfaches Beispiel für Letzteres: Um dem Computer ein in Prosa formuliertes Problem verständlich zu machen, werden die Begriffe "Verb" und "Substantiv" hinzugezogen.


Mit computational thinking kann man eine Problemstellung so formulieren, dass eine Computer unterstützte Lösung herbeigeführt werden kann. Skalierbar (scalable) bedeutet, dass die Methode ein stufenweises Einsetzen ermöglicht und daher Schülern/-innen verschiedener Altersgruppen zugänglich gemacht werden kann. Unter dem Begriff Game Design versteht man das Entwickeln (graphisches Design und Programmieren mittels eines objektbasierten Tools) von Computerspielen und Simulationen. Das heisst, die Anwendung und das Unterrichten sind sehr praxisorientiert und das Vermitteln von Theorie ist eingebettet in eigenständige Programmiererlebnisse der Schüler/innen. Durch die Objektbezogenheit – man sieht sofort, was man programmiert - ist die Fehleranalyse bildlich. Es geht beim Game Design mit AgentSheets und AgentCubes nicht ums „Computerspielen“, sondern es geht um das kreative Gestalten, das Veständnis für Programmiersprachen, Fehleranalyse - ich reduziere das Komplexe auf das Einfache- und das Lösen von Problemstellungen. Fragestellungen wie: warum ist die Reihenfolge in einer IF-Schleife so enorm wichtig und wie wirken sich unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten auf mein Spiel oder meine Simulation aus? Was hat das physikalische Phänomen der Diffusion mit den Geistern bei einem Pacman Spiel zu tun und warum brauche ich in der Informatik mathematische Algorithmen.


Lehr- und Lernmaterial

Es gibt bereits eine grosse Anzahl von Online Dokumenten für das Lehren und Lernen mit Scalable Game Design. Diese finden Sie unter der englisch-sprachigen Webseite. Wir ergänzen diese Materialien nach und nach und passen sie sprachlich an und adaptieren sie an die schulischen Gegebenheiten in der Schweiz. Hier finden Sie weitere Informationen zum deutsch-sprachigen Lehr-/Lernmaterial.